Über 100 Jahre Made in Germany – die Firma Schmidt in Auma (Thüringen)
Die Geschichte einer Maschinenbau-Manufaktur vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute. Oder: von der Sieger-Dreschmaschine, ausgezeichnet während der deutschen Landwirtschaftsmesse in Köln um 1900, bis zur Spezial-Anfertigung eines Industrie-Paternosters für China.

Das Werbeplakat um 1905

Der Industrie-Paternoster, gefertigt 2013
Die Landwirtschaft vor 100 Jahren"

Die Landwirtschaft vor 100 Jahren
Gottlob Schmidt erkannte die Zeichen der Zeit – die Industrialisierung
Aber die industrielle Entwicklung, die um 1850 mit dem Bau der ersten dampfgetriebenen Maschinen begann, setzte sich allmählich auch in der Landwirtschaft durch. Gottlob Schmidt, Schmied aus Merkendorf, begann 1868 in der „Landwirtschaftlichen Maschinenfabrik G. Schmidt“ in Merkendorf bei Auma, mit der Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen u.a. Dreschmaschinen, Spreugebläse, Mäh- und Häckselmaschinen, Kartoffelwaschmaschinen, Kreissägen.

Dreschmaschine

Spreugebläse
Oktober 1901: Der Umzug nach Auma
Die Geräte verkauften sich, dem Bedarf der damaligen Zeit entsprechend, großartig. Mit der Zeit produzierte die Fabrik immer größere Maschinen, die in ganz Deutschland ausgeliefert wurden. Um die großen Teile besser transportieren zu können, war ein Eisenbahnanschluss notwendig. Da in Merkendorf kein Eisenbahnanschluss in Aussicht war, entschieden sich Gottlob Schmidt und sein Schwiegersohn, Albin Peucker, der in den Betrieb mit eingestiegen war, dazu, die Fabrik nach Auma zu verlegen. „1901 begann die Produktion von Landmaschinen und Geräten bereits mit 100 Beschäftigten. Produziert wurden Landmaschinen, die den Bauern die schwere körperliche Arbeit immer mehr abnahmen, wie Häcksel-, Drill- oder Dreschmaschinen“, so der Urenkel der Familie Schmidt, Arndt Peucker, in einer Ortszeitschrift 2007.


Für die Verladung und den Versand erfolgte der Bau eines eigenen Anschlussgleises ab dem Bahnhof Auma; bereits 1901 stieg die Zahl der Beschäftigten auf 200.